Die Mama ist jetzt beim Tata
Weihnachtsbotschaft – im Sterben ruht das Geheimnis des Lebens
Im Leben gibt es Momente wo ich keine Sprache mehr finde. Habe gelernt mit dem Fluss zu reden, den Blumen zuzuhören und mit den Sternen zu lieben. Bin lange Wege gegangen zu den unendlichen Weiten und habe erkennen dürfen, dass unser Leben mehr ist als ein Aneinanderreihen von Wirklichkeiten und Träumen. Bin der Liebe begegnet und der Freude, durfte Niederlagen und Enttäuschungen überleben und meine Wege pflastern und festigen und darf frei sein. Ende November habe ich Euch vom Tschenglser Sternenhimmel erzählt und von der Himmelsleiter. Und in selbiger Nacht bin ich auf meinem Nachtspaziergang durch Tschengls meiner Mutter begegnet und meinem verstorbenen Vater und die Bilder aus der rußschwarzen Küche sind zurück gekehrt und die Lieder der Mutter die uns Kinder in den Tag riefen. Mama hat jetzt die Himmelsleiter bestiegen und ihr Sein aus Körper und Seele ist umgewandelt in Seele. Und beim Abschiednehmen in den durchwachten Nächten durfte ich hinübergleiten in jene Dimension, die uns der Lärm der Zeit sehr oft versperrt. Eine Dimension die im Alltag unseren Glauben heraus fordert. In dieser Zeit des Sterbens aber war dieses weite Land von Seele deutlich und eindeutig spürbar und der Körper überließ nach und nach all seine Kraft jener Unendlichkeit und Ewigkeit die immer schon war und ist und sein wird. Und so hat meine geliebte Mama mir eine Weihnachtsbotschaft hinterlassen: das was für das Sterben gilt, gilt auch für das Leben. Wir Menschen besitzen die Fähigkeit in unser Innerstes einzutauchen und im Raum des nach menschlichem Maße nicht Messbaren jene Kraft zu spüren, die uns immer wieder zu wahren Menschen macht. Zu Menschen die mit Körper und Seele „ausgestattet“ sind und deshalb keine Angst, wirklich keine Angst haben müssten. Mit dieser „Ausstattung“ dürfen wir unterwegs sein und unsere eigenen Wege erkennen und frei entscheiden. Dieses „Rüstzeug“ befähigt uns zu einer großen Gelassenheit und zu einem gelebten inneren Frieden und wir werden zu Beobachtern des Geschehen. Im rein Rationalen, im lauten Gewirr von Zahlen und Quoten regiert die erbarmungslose Jagd nach immer mehr und früher oder später hat dieses Mehr ein Ende und wir landen in einer Sackgasse aus der wir uns nur schwer befreien können. Bis zu ihrem körperlichen Ende hat Mama Zuversicht und Vertrauen und Optimismus gelebt und in das Altersheim von Laas positive Gedanken gelegt. In ihrem mit Würde und unendlichem Frieden gelebtem Sterben hat sie mir, uns allen, die kostbarste Botschaft hinterlassen: folgt der Sprache Eures Herzens, nützt Eure „wertvolle Ausstattung“ für die Liebe und für das Leben. Und hinter ALLEM lund in ALLEM liegt die erahnte Gesamtheit und Zusammenfassung verborgen, jene bewegende und begleitende Kraft, die wir Gott nennen dürfen. Zu diesem Gott, geliebte Mama, hast Du mir durch Dein Leben und besonders durch Dein Sterben den Weg geebnet. Danke, Mama und ruhe in Frieden.
Dein dankbarer Bua, Karl
Beerdigung und Beten
Wir begleiten unsere geliebte Mama am Montag, den 19. Dezember 2011 zum Ortsfriedhof bei der St.Luzius Kirche in Goldrain. Ausgangspunkt ist um 14.00 Uhr die St.Maria Kapelle in der Graf Hendlstrasse in Goldrain. (unterhalb der Volksschule und Kindergarten) Bei der Vorabendmesse am Samstag, 17. Dezember – Beginn 18.30 Uhr – und beim Rosenkranz am Sonntag – Beginn um 19.30 Uhr – werden wir unserer verstorbenen Mama gedenken. Allen die an den Andachten und an der Beerdigung teilnehmen und ihrer im Gebet gedenken, ein herzliches Vergelts-Gott.

Hallo lieber Karl,
Ich bin zur Zeit in Wien und habe gestern vom Tod Eurer lieben Mutter erfahren.
Beim letzten Besuch in Laas, Helene und ich waren erst vor kurzer Zeit bei ihr im Altersheim, haben wir noch viel gelacht. Sie hat uns sofort erkannt und wir konnten ihr noch viel danken für die schönen Stunden in der Obermoosburg. Wir wurden immer liebevoll aufgenommen wie ihre eigenen Kinder. Ihr Humor und ihre positive Einstellung war bewundernswert.
Leider kann ich bei der Beerdigung am Montag nicht dabei sein, aber ich bin in Gedanken bei Euch und werde Tante Moidl stets im Herzen tragen.
Liebe Grüße
Ehrentraud
Toni schließt sich den Gedanken an.